500.000 Euro für die medientechnische Ausstattung des Sitzungssaals

Kreistags-Ausschuss

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Das alte Landratsamt wird abgerissen, wie deutlich zu sehen ist. Derweil werden die Planungen für den Neubau und das Parkhaus konkreter. Der „Gemeinsame Ausschuss Verwaltungsgebäude“ befasste sich heute mit vier Punkten hierzu. Kontrovers diskutiert wurde die medientechnische Ausstattung des großen Sitzungssaals.

Rottweil – Die Projektionswand an der breiten Seite des Saals war umstritten. Aline Müller, Projektleiterin bei der beauftragten Firma „medienprojekt p2“ aus Stuttgart, stellte mehrere Varianten für die Ausstattung vor. Zum Einen eine LED-Wand, die die stolzen Ausmaße von zwei Metern Höhe und 7,3 Metern Breite hat. Wegen der Breite des Saals mit doppelter Anzeige. Alternativ eine einfache LED-Wand mit 3,66 Metern Breite. Als weitere Alternative eine doppelte Projektion mit Beamer auf eine Lein- oder gespachtelte Wand.

Letztere Version wollte Hermann Kopp, der Erste Landesbeamte und stellvertretende Landrat, gleich ausschließen: Sie sei ungeeignet, weil man den Raum verdunkeln müsse, um die Projektionen zu sehen. Zudem sei die Digitalisierung der Verwaltung gefragt. Er favorisierte die breite LED-Wand, die teuerste Version.

„Verdammt viel Geld“

Fast eine halbe Million Euro kostet die Ausrüstung des Saals mit dieser Wand insgesamt. „Verdammt viel Geld!“, war aus den Reihen der Freien Wähler zu hören. Kopp argumentierte, mit der von ihm favorisierten Lösung sei der Sitzungssaal zukunftssicher ausgestattet. Anders als beim Rundbau, dessen Ausstattung schnell veraltet sei. Er argumentierte auch damit, dass der Sitzungssaal in Katastrophenfällen das Lagezentrum sei und daher gute Technik brauche.

„Bei einer halben Million wird es erlaubt sein, nachzufragen“, sagte Marcus Türk (CDU). Er sprach sich dafür aus, die günstigere Version mit nur einer kleinen LED-Wand zu nehmen und so 50.000 Euro einzusparen.

Bei der Abstimmung blieb die CDU dann allein: Alle anderen Fraktionen stimmten mit der Verwaltung, und das war die Mehrheit.

Freianlagen

Weniger Diskussionsbedarf gab es bei der Änderung in der Planung der Freianlagen, die Landschaftsarchitekt Sascha Deißler vom Büro „Freiraum Werkstadt“ vorstellte. Hier war es vor allem die Erweiterung der Bushaltestelle in der Königstraße, die eine Änderung erforderte: Es brauche laut Planung der Stadt Platz für zwei Busse. Zudem stellte Deißler den Weg des Blindenleitsystems vor. Die Änderung wurde einstimmig befürwortet.

Parkhaus

Hatte Hermann Kopp zuvor schon die Freude darüber geäußert, dass die Gegner eines Parkhaus-Baus keine Mehrheit gefunden hätten, gab es nun eine Änderung dort zu beschließen. Ein Schallschutzgutachten hatte ergeben, dass 65 Prozent der Fassadenflächen der Ost-, Nord- und Südfassade des Parkhauses geschlossen ausgeführt werden müssen, um die Schallschutzanforderungen nach TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) zu erreichen. Nachdem sich die Mehrkosten in Grenzen hielten, wurde dies einstimmig so befürwortet.

Ladesäulen

Während diese drei Punkte noch vom Plenum des Kreistags beschlossen werden müssen, war der Punkt Ladesäulen für E-Autos direkt vom Ausschuss zu entscheiden. In einer ersten Phase sollen 23 Ladesäulen eingebaut werden, zwei davon Schnellladesäulen. Wieso nur zwei, wurde aus den Reihen des Ausschusses gefragt: Weil die Beschäftigten nicht schon nach einer Stunde ins Parkhaus gehen sollten, kam als Antwort. In einer zweiten Phase kommen 33 Säulen hinzu, davor wieder zwei Schnellader. Erst in einer dritten Ausbauphase soll dann eine Vorverkabelung für weitere 31 Ladestationen eingebaut werden, um die für 2033 vorgeschriebene Quote von 50 Prozent der Plätze einzuhalten.

Die brennende Frage aus dem Ausschuss war die nach der Preisgestaltung. Dies müsse der Betreiber festsetzen. Wer das ist, soll die Verwaltung finden, die vom Ausschuss einstimmig beauftragt wurde, eine Betreiberlösung für die Ladeinfrastruktur zu erarbeiten und auszuschreiben.




NRWZ-Redaktion

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